Am 7. und 8. Februar durfte ich zwei Tage mit dem erweiterten Team der Radha Paudel Foundation verbringen. Ziel war es, das Team bei einer strategischen Neuausrichtung zu begleiten.
Wir haben dazu als erstes Vision und Mission der RPF neu überarbeitet.
Vision
"Menstruators and Non-Menstruators Live With Dignity in Regenerative Societies"
Vision Radha Paudel Foundation
Die alte Version war in einer negativen Weise formuliert. Also was es in der Vision nicht mehr geben sollte: Also etwa Diskriminierung zu überwinden. Stattdessen wollten wir eine Vision mit einem positiven Wortlaut. Schnell waren sich alle einig, dass die Wörter Menstruierende und Würde zentrale Elemente sein sollten. Die Gruppe sammelte Ideen, mischte diese und debattierte über verschiedene Konzepte, bis sie schließlich zu der oben angeführten Formulierung kam.
Wichtig war es, dass RPF nicht nur mit den Menstruierenden arbeitet, sondern auch nicht Menstruierende mit einbezieht. Alle Lebensbereiche: Familienalltag, Schule, Arbeit, Gesundheitswesen, etc. sollten von dieser neuen Einstellung betroffen sein, also wurde das Verb 'leben' gewählt.
Menstruations- und Hygieneprodukte zu entwickeln, welche nicht nur die Würde der Menstruierenden erlauben, sondern auch biologische Kreisläufe zumindest nicht stören oder im besten Fall sogar regenerativ auf die Natur zurückwirken und einen bewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen zu pflegen sollte auch inkludiert sein, weshalb als Aspekt der Vision regenerative Gesellschaften ('regenerative societies') aufgenommen wurde.
Mission
Die Missionen, die bereits beschrieben waren, wurden von der Gruppe als sehr stimmig und klar formuliert wahrgenommen und wurden mit minimaler Anpassung von der Gruppe einstimmig als weiterhin passend angenommen:
- Engagement for gender justice. Peace and Human Rights.
- Empowerment of Menstruators (Disability, Indigenous, Marginalized Community) politically, socially, economically, and environmentally.
- Eradicate Menstrual Discrimination, Harmful practices and Stigmas.
- Enrich capacity for team partners and concerned stakeholders
Balanced Score Card
Anschließend entwickelte die Gruppe mithilfe eines Balances-Score-Card Ansatzes Ziele für die nächsten 3 Jahre. Da es sich bei der Radha Paudel Foundation um einen klassisch Förderungs- und Spenden basierten Verein handelte, haben wir kundenorientierten Ziele in zwei Gruppen unterteilt:
1. zahlenden Kunden: also potenzielle Geldgeber, die die Arbeit des Vereins finanzieren können und
2. die Begünstigten (Kunden): also die, die am Ende von den Projekten profitieren sollten: Frauengruppen, lokale Trainerinnen, Mädchen an Schulen oder Universitäten, etc.
Dadurch haben wir sichergestellt, dass sowohl die aktive Kommunikation und Abstimmung mit den Geldgebern, als auch den Begünstigten gleichrangig behandelt wird.
Auch zur Verbesserung von internen Prozessen und dem Lernen im Team, wurden verschiedene Ziele gesteckt.
Welche finanziellen Ziele dafür erreicht werden müssen und was wiederum an internen Prozessen verbessert werden sollte, damit diese erreicht werden, wurde auch erarbeitet.
Fazit
Nach zwei intensiven Workshop Tagen, hatte die Radha Paudel Foundation eine neue Ausrichtung. Alle Teilnehmenden waren engagiert, sich mit ihren Stärken einzubringen und ToDos wurden mit dem Online-Tool ClickUp verteilt.
Da noch etwas Zeit übrig war, beendete ich den Workshop mit einer spontanen Einheit zum Thema Führung und Kommunikation, in der wir uns sowohl damit befassten, wie man am besten delegiert, wenn es keine starken Hierarchien gibt. Abschließend machten wir noch eine Übung zu Gewaltfreier Kommunikation, um der Gruppe ein Werkzeug in die Hand zu geben, mit dem Probleme angesprochen werden können, ohne dass das Gegenüber das Gesicht verliert.