Schlagwort: ecological sustainability

  • Social Business: Regenerative Unternehmen der Zukunft?

    Social Business: Regenerative Unternehmen der Zukunft?

    Ein regeneraties Unternehmen? Ein Social Business? Was genau ist das? Ich möchte diese Artikel mit zwei Beispielen starten:

    70 Hektar – etwa so viel wie 100 Fußballfelder – sind inzwischen wieder landwirtschaftliche produktive Fläche, wo vor 20 Jahren noch staubige Wüste war. Das Unternehmen SEKEM hat Wüstenboden regeneriert, lokale faire Arbeitsplätze geschaffen und produziert wertvolle Lebensmittel auf höchstem Qualitätsniveau.

    Der Verein TEH wollte sicherstellen, dass traditionelles Heilwissen nicht verloren geht. Über die letzten 15 Jahre wurden Hunderte TEH Praktiker ausgebildet, welche das Wissen über lokale Heilpflanzen zurück in ihre Gemeinschaften getragen haben. Absolventinnen und Partner erzeugen jährlich wertvolle Kräutertees, -tinkturen, und -salben. Eine haben die Erzeugnisse im lokalen Handel zugänglich gemacht, andere Kooperationen mit Hotels und Tourismus etabliert. Wieder andere inspirieren mit ihrem Wissen Schulkinder und stärken damit die Verbindung zur Natur und das Wissen zum Gesundbleiben. Ein ganzes Ökosystem an Vereinen, Erzeugern, Handelspartner, Kräuterbegeisterten und Kräutergärten ist in der Region entstanden.

    Für mich sind beides regenerative Geschäftsmodelle und gleichzeitig sind beides Social Business.

    Regenerative Geschäftsmodelle

    Ein regeneratives Geschäftsmodell integriert alle Berührungsgruppen in seine Bemühungen und bemüht sich auf Lieferanten und alle entlang der Lieferkette, Mitarbeiter und Kunden gleichermaßen positive zu wirken. Regenerative Geschäftsmodelle verstehen das sozio-ökologische System, mit dem sie interagieren und entwickeln Prozesse und Abläufe, die allen Beteiligten Menschen und die Natur stärkt.

    Beiden Initiativen ist gemein, dass sie förderlich auf Natur, Gemeinschaft, Gesundheit und wirtschaftliche Entwicklung in ihrer Region wirken. Sie sind regenerativ, mit einer überwiegend positiven Wirkung auf ihr Umfeld. Dieser Effekt erstreckt sich auch auf Partnerorganisationen, die in engem Austausch mit der Initiative stehen. Die Dynamik eines ganzen Systems verändert sich hin zu einer Win-win-Situation für alle Beteiligten und einem System, dass sich weiterhin selbst am Leben erhält.

    Letzteres ist ein Merkmal gesunder Systeme: dass sie die Fähigkeit und den Rahmen mitbringen, dass sie sich selber erhalten und erneuern können. Auch, wenn die ursprünglichen Organisationen wegfallen würden: Hunderte TEH Absolventen und dutzenden Bücher würden die Naturheilkundebewegung in der Region Salzburg weitertragen, auch ohne den TEH Verein. Ebenso würde auch bei einem Wegfallen der SEKEM Gruppe der gesunde Boden so wie das Wissen zu integrativer Landwirtschaft in der Region sein und vermutlich weiter Bestand haben.

    Social Business: Getrieben von einer Mission

    Social Businesses sind getrieben von einer Mission: Die Gründer:innen nehmen ein Problem wahr und entwickeln ein Geschäftsmodell, dass dieses Problem löst und dabei finanziell selbständig agiert.

    Beiden Organisationen ist ebenfalls gemein, dass sie entstanden sind, weil sie ein Problem lösen wollten. SEKEM wollte die Wüste wieder begrünen, TEH traditionelles Heilwissen erheben und wieder eine breiten Bevölkerungsgrupe zugänglich machen.

    Beide sind getrieben davon, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Eine der zentralen Definitionen eines Social Business. Nicht jedes Social Business muss oder wird notwendigerweise ein ganzes System ändern. Aber jedes gut durchdachte Social Business hat das Potenzial, ein wichtiges Puzzlestück in einer Transformation zu einer regenerativen Zukunft zu sein.

    Gründer eines Unverpackt-Ladens sind getrieben davon, einen Beitrag zur Lösung unseres massiven Müllproblems zu leisten. Ein Unverpackt-Laden alleine wird das komplexe Problem nicht lösen. Aber es ist gehört zu dem steten Tropfen, das den Stein aushöhlt und jedem einzelnen von uns eine regenerative Entscheidungsalternative bietet und zeigt, dass es auch anders geht.

    Regenerative Geschäftsmodelle im Einklang mit der Natur des Menschen

    Gut zu sein, liegt unserer Natur. Viele der degenerative und zerstörerischen Praktiken sind der wirtschaftliche Rahmen geschuldet. Das Wachstumsparadigma und Institutionen wie unser Geldsystem benachteiligen regenerative Geschäftsmodelle. Gleichzeitig können wir nicht auf den Strukturwechseln in der Wirtschaft warten, um mit regenerativen Geschäftsmodellen loszulegen.

    Pioniere und sogenannte Social Entrepreneurs finden heute schon Wege, wie sie mit ihren regenerativen Geschäftsmodellen zum Wandel beitragen. Diese wiederum befruchten andere Unternehmer und stoßen in besten Fall Veränderungen im Mainstream an. Viele kleine Bioläden haben etwa in den 70ern und 80ern den Weg aufbereitet für bio-dynamische Erzeugnissse. Heute findet man Produkte mit Biosiegel in jedem Supermarkt. Die Nische hat den Weg bereitet für eine Veränderung im Mainstream. Gleichermaßen bereiten die Sozialunternehmer von heute den Weg in eine Zukunft, in der regenerative Geschäftsmodelle die Norm und nicht die Ausnahmen sind.

  • YouMAKE: Workshop mit dem Hilfswerk

    YouMAKE: Workshop mit dem Hilfswerk

    Der zweite Teil des Workshops im Rahmen des YouMake-Projekts fand am 28. März in der Stadt Salzburg statt. Wir haben uns für die Anmietung eines Hörsaals in St. Virgil entschieden, einem Ort mit Schwerpunkt auf Seminaren, der sich in vielfältiger Weise mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzt.

    Wir begannen den Workshop um 9 Uhr und endeten gegen 13 Uhr. Als Teilnehmer haben wir Mitarbeiter des Hilfswerks eingeladen, die in verschiedenen Jugendzentren in der Stadt Salzburg und Umgebung arbeiten. Bevor wir uns trafen, sprachen wir mit dem Leiter dieser Abteilung und fanden heraus, dass die Jugendbetreuer bereits ein wenig über die SDGs informiert waren. Daher haben wir uns auf einen tieferen Einblick in SDGs und Nachhaltigkeit konzentriert. Ziel dieses Workshops war es, ihnen einen theoretischen Input zu geben, der es ihnen erleichtert, nachhaltiges Wissen und Erfahrungen in ihren Jugendzentren umzusetzen.

    Wir begannen den Workshop mit einer Einführungsübung für alle Teilnehmer. Wir haben Karten mit allen SDGs mitgebracht und die Teilnehmer konnten dies tun. Jeder durfte ein Ziel auswählen und eine Karte gestalten, warum dieses Ziel im Rahmen ihrer Arbeit wesentlich ist. Nach etwas Arbeitszeit präsentierten wir alle unser ausgewähltes SDG und den Grund, warum wir uns für dieses entschieden haben.

    Anschließend gab Inge Patsch einen theoretischen Input zu den SDGs und den damit verbundenen Themen. Dann ging es mit einer Gruppenübung weiter. Wir haben vier Karten vorbereitet, auf denen ein Land und drei SDGs erwähnt wurden. Die Teilnehmer bildeten Gruppen und recherchierten anschließend über den allgemeinen Stand dieses Landes in Bezug auf die SDGs und insbesondere in Bezug auf die drei auf der Karte aufgeführten Ziele. Anschließend besprachen wir die Ergebnisse.

    In einigen Ländern fanden die Teilnehmer zahlreiche Informationen zu diesen Themen, z.B. In Norwegen war es jedoch in anderen Ländern wie Österreich viel schwieriger, Informationen über Fortschritte oder Rückschritte bei den Zielen zu erhalten. Diese Übung führte zu einer netten Diskussion über die SDGs mit allen Teilnehmern.

    Dann fuhren wir mit ein wenig Theorie über die SDGs fort und erwähnten auch einige Schwächen davon, um dem Publikum einen realistischen Einblick zu geben. Für den Abschluss haben wir eine weitere Gruppe vorbereitet.

    Wir begannen jedoch, mit den Teilnehmern über wirklich wichtige Themen zu sprechen, also entschieden wir uns, die Übung auszulassen und Zeit damit zu verbringen, Dinge zu besprechen, über die es wichtig schien, darüber zu reden. Diese Diskussion ermöglichte es, alle zuvor genannten Informationen zu verarbeiten, was unbedingt notwendig war, da die SDGs ein wirklich komplexes Thema sind.

    Am Ende haben wir das Handbuch des YouMake-Projekts verteilt, damit den Jugendbetreuern eine Ressource zur Verfügung steht, in der sie wichtige Informationen zu den SDGs und der Umsetzung dieses Themas in der Arbeit mit jungen Erwachsenen finden können. Darüber hinaus haben wir ihnen einige Spendenboxen gegeben, damit sie in den Jugendzentren ihre eigenen Flaschenhüllen befilzen können.

    Es war ein wirklich bereichernder Workshop und wir hoffen, dass die Jugendbetreuer nun verstärkt versuchen, das Thema SDGs und Nachhaltigkeit in ihren Jugendzentren anzusprechen.

    Das Projekt YouMAKE wurde in Kooperation und unter der Leitung von Grenzenlos durchgeführt.

  • Nachhaltigkeit in der Jugendarbeit

    Am Montag, dem 16. September 2019, veranstaltete die Monon in Zusammenarbeit mit Akzente Salzburg ein interaktives Event für Jugendarbeiter und Lehrer aus dem Land Salzburg.

    Ziel der Veranstaltung war es, ein breiteres Verständnis für die verschiedenen Themen und Ziele der nachhaltigen Entwicklung ( Sustainable Development Goals) unter den Teilnehmern zu schaffen und ihnen so zu ermöglichen, diese Themen und Werte spielerisch und mit Hilfe sozialer Medien mit den Jugendlichen in ihren Organisationen zu teilen.

    Nach einer kreativen Vorstellungsrunde, bei der sich die Teilnehmer gegenseitig mit zuvor gemalten Bildern zum Thema „Nachhaltigkeit in meinem persönlichen Leben“ vorstellten, wurde durch einen kurzen Vortrag zum Thema „Sustainable Development Goals“ und dem darauf folgenden Austausch ein gemeinsames Verständnis für die verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen geschaffen.

    Es gab Bohnen nepalesischer Art, Couscous mit Gemüse, Brezeln und zur Nachspeise leckeres von der Coop sowie selbstgemachte Mandel-Kokos-Blissballs.

    Zu Mittag wurde gemeinsam groß aufgekocht. Die vegane, regionale Kost stammte dabei größtenteils aus dem Hofladen Coopinzgau.

    Das Spiel Ecogon vermittelt in spielerischer Art und Weise die komplexen Zusammenhänge in der Biosphäre und wie in dynamischen Systemen viele Spezies von einander abhängig sind.

    Neben einem online Quiz und einigen lustigen Spielen, die unter den Teilnehmern für große Begeisterung sorgten, wurde Videoscribe ein Programm zur einfachen Erstellung von Videoanimationen vorgestellt, das ebenfalls als kreatives Werkzeug in der Arbeit mit den Jugendlichen genutzt werden kann.

    Auch die letzte Aufgabe des Tages sorgte für regen Austausch und viele gute Ideen. Dafür wurden die Teilnehmer in drei Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe sollte sich ein Nachhaltigkeitsproblem aussuchen und eines der vorgestellten Mittel nutzen, um dieses spannend aber informativ für die Jugendlichen aufzubereiten.

    https://sho.co/1C2EE
    Kurzvideo erstellt von den Kursteilnehmern mit der Software Videoscribe innerhalb von 1,5 Stunden.

    Zuletzt wurden die dabei entstandenen Kurzfilme und Konzepte vor der Gruppe präsentiert und nochmals gemeinsam besprochen. Alle Teilnehmer bekamen außerdem die beiden Klimaspiele, Ein guter Tag hat 100 Punkt und One Planet Game geschenkt, dass sie mit „ihren“ Jugendlichen dann gleich spielen können.

    [:de]Der Workshop wurde im Rahmen des Projekts „YouLEAD“ durchgeführt, welches von Erasmus+ gesponsert wird. Mehr Informationen über das ganze Projekt finden Sie hier.

  • Cartoon #3: Es gibt kein WEG …

    Wenn man am Mond steht und auf die Erde schaut versteht man erst: es gibt das "weg" in wegwerfen eigentlich gar nicht.
    cc-by Alexandre Magnin (https://sustainabilityillustrated.com/en/)

    Die Menschheit hat es bis zum Mond geschafft. Wenn man dort oben steht und runterschaut, versteht man. Es gibt das „weg“ in Wegwerfen eigentlich gar nicht. Alles bleibt in der Biosphäre des Planeten und sammelt sich nur irgendwo an.

    In Österreich haben wir ein tolles(?) System etabliert, in dem der Müll nach Ablieferung an der Sammelstelle aus den Augen, aus dem Sinn ist. Europäer sind immer ganz empört, wenn sie sehen, wie die Nepalesen den Plastikmüll einfach neben der Straße verbrennen. Aber was passiert eigentlich wirklich mit unserem ganzen Müll? Wir haben recherchiert:

    2015 wurden in Österreich rund 916 000 Tonnen Plastikmüll produziert. Das sind ca. 100 kg pro Person pro Jahr (im Vergleich Nepal produziert ca. 3 kg pro Person pro Jahr). Nur der Plastikmüll in Österreich sind als 2400 LKW-Ladungen. Würde man alle diese LKW in einem langen Schlagen aufstellen, könnte man fast 5-mal eine Schlange von Bregenz nach Wien bilden. Das werfen wir Österreicher jährlich „weg“. Doch nur rund 28 % des ganzen wird tatsächlich recycelt (im Fachterminus stofflich verwertet). Im Vergleich zum Jahr 1994 wo ca. 80 % auf Deponie gelagert wurde, wird heute der Großteil thermisch behandelt – als zu gut Deutsch einfach verbrannt. Dann ist mal viel Energie weg. Und die Schlacke, die übrig bleibt, die exportieren wir ins Ausland … dann ist es weg aus Österreich … und die Nepalesen, die verbrennen es halt auf dem Weg. Weg!

    Dieser Post gehört zur Sustainability Illustrated Serie, die Monon für 2019 startet und im Rahmen derer ich die Nachhaltigkeits-Cartoons des Kanadiers Alex Magnin übersetze und so einem deutschen Publikum zugänglich mache.
    Wenn du des Englischen mächtig bist, gibt es auch noch ganz tolle Erklärvideos auf seiner Webseite