Berührungsgruppen (Stakeholder)

5 Berührungsgruppen von Betrieben
Jedes Unternehmen und auch jede Organization ist auf vielfältige Weise mit der Gesellschaft verbunden und beeinflusst das Leben von oft vielen hundert Millionen Menschen, Tieren und anderen Organismen auf diesem Planeten. In der Wirtschaft aber auch in anderen Bereichen hat sich dafür der englische Begriff Stakeholder (zu deutsch: Interessens-, Berührungs- oder Anspruchsgruppen) durchgesetzt. Egal wie viele Anspruchsgruppen man am Ende definiert, dahinter steckt die Beziehung zu anderen Menschen und der Natur. Eine Person kann nur auf eine Weise oder zur gleichen Zeit auf verschiedenen Weisen mit einer Organisation verbunden sein. Etwa als Angestellter und Kunde zugleich
Um so größer eine Organisation oder ein Betrieb, um so stärker in der Regel der Einfluss, den sie auf die verschiedenen Berührungsgruppen hat, aber auch der kleinste Betrieb hinterlässt seine Spuren in positiver oder negative Weise. Der Einfluss, den diese Berührungsgruppeen auf die Organisationen haben ist aber nicht unbedingt gleichgesetzt mit dem Einfluss, den die Organisationen auf die Berührungsgruppen haben. Sozial verantwortliche Unternehmen sind sich dieser Ungleichheit bewusst und nehmen sich ihrer aktive an, mit der Bemühung die negativen Auswirkungen wo es möglich ist zu vermeiden und wo möglich das Leben für die Berührungsgruppen aber auch die Umwelt besser zu machen.

Einen Gruppe Begünstiger steht bei einem Social Business im Zentrum der Aktivitäten.
Ein Social Business geht noch weiter uns stellt eine (oder in Ausnahmefällen mehrere) dieser Berührungsgruppen in das Zentrum ihrer Bemühungen. Vordergründig ist es die Situation für eine bestimmte Zielgruppe über eine Einbindung entweder als Kunde, Lieferant oder Angestellter besser zu machen oder mit der gesamten Tätigkeit des Social Business auf fundamentale Lösungen im Bereich soziale Gerechtigkeit oder Umweltschutz hinzuarbeiten.
Während es für ein soziale Verantwortliches Unternehmen möglich ist, alle Berührungsgruppen fair zu behandlen, lösten diese in der Regel aber keine essentiellen Probleme der Zielgruppe. Ein Social Business sollte jedoch mehr als die Zielgruppe einfach nur einbinden. Es hat ein soziales Geschäftsmodell im Zentrum. Die Einbindung soll ein essentielles Problem der Zielgruppe lösen. Geschäftsmodelle im Social Business Bereich sind auch mit einer kritischen Zielgruppe schon eine Herausforderung. Zwei kritische Zielgruppen kann noch gelegentlich vorkommen aber ein Social Business, dass mit drei oder mehr kritischen Berührungsgruppen arbeite, ist mir zum momentanen Zeiptunkt nicht bekannt.
Abhängig davon, welche Zielgruppe dann eben im Mittelpunkt steht, kann man die fünf folgenden Social Business Typen unterscheiden.
Type A: Kundenorientiertes Social Busines
Ein Kundenorientiertes Social Business zeichnet sich dadurch aus, dass es ein Produkt oder eine Dienstleistung anbietet, die zu einer wesentlichen Verbsserung der Situation der Zielgruppe führt. Dieses Produkt sollte ein zentrales Problem der Kunden fundamental (nicht symptomatisch) verbessern. Wichtig dabei ist nicht nur, dass das Produkt idealerweise
synergetischer Befriediger sind, sondern auch wann und wie es den Kunden zur Verfügung gestellt wird und ob dabei auf spezielle Bedürfnisse eingegagngen wird und ob es einen gesunden und fairen Lebensstil fördert. Beispiele wäre Kindernbücher für blinde Kinder oder Grameen Danone.

Begünstige sind die Kunden
Type B: Mitarbeiterorientiertes Social Businesss
Type B Social Business sind die Bedürfnisse oder Probleme der Arbeiter oder Angestellten von spezieller Bedeutung. Die soziale Wirkung erfolgt nicht nur über die monetäre Kompensation, die das Social Business den Angestellten ausbezahlt, sondern darüber Menschen eine Identität und Aufgabe zu geben, die auf dem normalen Arbeitsmarkt aus verschiedensten Gründen nicht mitmachen können, alle Mitarbeiter demokratisch an Entscheidungen, Strategie und Erfolg teilhaben zu lassen und ähnliches. Beispiele für solche sozialen Geschäftsmodelle sind wären
Dialog in the Dark welches blinde Kellner anstellt oder der Mondragon Konzern, welche seit 1960 basisdemokratisch geführt wird.

Begünstige sind die Mitarbeiter
Type C: Lieferantenorientieres Social Business
Typ C Social Businesses zeichnen sich dadurch aus, dass Sie ein spezielles Augenmerk auf die sozialen und ökologische Aspekte entlang der Lieferkette. Auch wenn unter diesem Typ verschiedenste soziale Geschäftsmodelle zusammengefasst sind gehören dazu Zwischenhändler die demokratisch ihre Lieferanten mit einbinden und etwa in Form einer Genossenschaft über den Einkauf hinaus Hilfestellungen (z.b. Trainings, Versicherungen) geben. Food-Coops with
NETS.werk können als Beispiel genannt werden. Ein anderer gängiger Subtype sind Produzenten die sich auf die Produktion von fairen Industriegütern konzentrieren, also dem Konsumenten in Europa eine Konsumalternative mit fairen Lieferketten geben, wie etwa
Melawear.

Begünstige sind die Lieferanten
Type D: Umweltorientiertes Social Business
Typ D Social Business sprechen keine klassische Zielgruppe im Sinner der oben beschriebenen Berührungsgruppe and, sondern fokussieren sich drauf gängig Geschäftsprozesse, welche momentan schädlich für die Umwelt sind, mit umweltfreundlichen Methoden zu replizeren oder mit Hilfe von kreativen Ansätzen Ressourcen effizienter zu nutzen, wiederzuverwenden etc. In diesem sozialen Geschäftsmodell wird also nicht ein soziales Problem behandelt, sondern versucht momentan negativen Auswirkungen auf die Natur umzukehren und statt dessen der Natur zu helfen, sich selbst wieder zu regulieren. Beispiele für Typ D sind verpackungsfreie Bio-Supermärkte, die meisten Geschäftsmodelle, die sich mit einer Kreislaufwirtschaft befassen, Permakulturbetriebe oder innovative Ansätze wie
Cloud and Heat

alle sind Begünstigte durch eine gesundere Welt
Type E: Querfinanzierungs Social Business
Type E Social Business sind die einzigen Social Business, bei denen das Geschäftsmodell und das Wirkungsziel nicht ineinander integriert sind. Es ist also nur im relativen Sinne ein soziales Geschäftsmodell. Diese Option bietet sich an, wenn man mit einer sozialen Zielgruppe arbeitet, welche sich in keiner Form in den Geschäftsprozess einbinden lässt. Ein sozial verantwortliches, aber profitmaximierendes Geschäft wird dafür gegründet. Alle Profite, die nicht re-investiert werden fließen dem sozialen Problem zu, dass das Social Business bekämpfen möchte. Hohe Transparenz und demokratische Mitgestaltung der Zielgruppe und deren Vertreter sind essentielle Merkmale dieser Social Business. Ein Beispiel ist das Sarangi Restaurant in Kathmandu, welches mit den Profiten die Ghandarbar Gemeinschaft mit Stipendien, Bauprojekten und Mikrokrediten unterstützt.

Begünstigte sind eine von den Marktransaktionen unabhängige Gruppe
Cause Canvas für die Entwicklung von Social Business Plänen
Im Laufe meiner Arbeit bei der CG Nepal Social Business habe ich eine Cause Canvas entwickelt, die man der Business plan Canvas vorschalten kann und damit die soziale Wirkung des SOcial Businesses genausoe wie den Geschäftsplan ausführlich analysieren kann. Du kannst diese (auf Englisch) mit dem nachfolgenden Link herunterlade:
Nachdem du die Cause Canvas ausgefüllt hast, hast du quasi schon Teile der Business Plan Canvas ausgefüllt. Das nachfolgende PDF hilft dir dabei die essentiellen Dinge von der Cause Canvas in die Business Plan Canvas zu übertragen.
Photo by Nicole De Khors from Burst